2014/03/13

Die Fehler des Ulli H.

Wohl kaum ein Thema hat die nationale Presse in den letzten Tagen so beschäftigt wie das zum „Prozess des Jahres“ ausgerufene Verfahren gegen Steuersünder Uli Hoeneß. 

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Allein innerhalb der drei Tage dauernden Darlegung der Fakten kamen kontinuierlich neue Details ans Licht, die Steuerschuld stieg in den ersten beiden Verhandlungstagen von Minute zu Minute. Ob die Selbstanzeige juristisch einwandfrei war, ob das geforderte Strafmaß der Staatsanwaltschaft berechtigt war und ob der Antritt der Haftstrafe einen Schlussstrich unter die Affäre ziehen wird, dürfte sich in den kommenden Monaten herausstellen. 

Doch welche Fehler hat Uli Hoeneß aus steuerlicher Sicht gemacht, und wie wäre eine Steuerhinterziehung zu vermeiden gewesen?

Jedes Vermögen erfordert Verantwortung


Der vielleicht größte Fehler dürfte aus steuerlicher Sicht in der mangelnden Verantwortung bestehen, die der Angeklagte über viele Jahre gezeigt hat. Wer Vermögen besitzt, muss dafür Verantwortung übernehmen – unabhängig davon, ob es auf dem Weg des Erbens, durch Arbeit oder durch Spekulationsgeschäfte erworben wurde. Wer als Privatperson Gelder im Ausland anlegt, um damit zu spekulieren, muss damit rechnen, der Steuerhinterziehung beschuldigt zu werden. 

Dabei gibt es durchaus sinnvolle Varianten, auch ein großes Vermögen sauber zu versteuern und eine Steuerersparnis zu erzielen. Der Weg führt in der Regel ins Ausland, doch wurden die investierten Gelder sowieso außerhalb Deutschlands angelegt, spricht aus wirtschaftlicher und steuerlicher Sicht nichts dagegen, sie dort zu investieren, um von Steuervorteilen zu profitieren. Doch jeder Ansatz des Steuerpflichtigen setzt voraus, der Verantwortung für das eigene Vermögen nachzukommen und dieses versteuern zu wollen.

Die Steuersenkung als Ziel vieler Optionen


Wer nicht in die Falle hinterzogener Steuern tappen will, kann mit seinen Geldern eine Firma oder eine Stiftung außerhalb Deutschlands gründen. 

Entscheidet man sich für einen Standort mit einer attraktiven - sprich niedrigen - Besteuerung, wie es beispielsweise in Zypern der Fall ist, profitiert der Steuerpflichtige bei erwirtschafteten Unternehmensgewinnen von einer erheblich geringeren Versteuerung. In Zypern gilt ein Steuersatz von 12,5 Prozent auf Unternehmensgewinne, deshalb hätten angelegte Gelder sinnvoll auf der Mittelmeerinsel in eine Firma investiert werden können. 

Alternativ wäre die Gründung einer Vermögensverwaltungsgesellschaft in Liechtenstein eine Variante gewesen, um der Falle hinterzogener Steuern richtig und sicher zu entgehen. Handelt eine solche Gesellschaft am Standort Liechtenstein mit Aktien, werden die erzielten Gewinne erheblich niedriger besteuert als in Deutschland. Allerdings erfordert jede Variante fundiertes Fachwissen, um die Steuerersparnis sicher und richtig zu realisieren.

Ein Steuerexperte unterstützt bei der Entscheidungsfindung


Damit eine Geldanlage im Ausland nicht zur unkalkulierbaren Falle wird, ist die Beratung durch einen Experten in steuerlichen Fragen eine wichtige Voraussetzung. Im Idealfall arbeitet er mit einem erfahrenen und kompetenten Team zusammen, das nötige Strukturen bei der Gründung einer Firma oder einer Stiftung außerhalb Deutschlands sicher und richtig beurteilen kann. 

So hätte man auch im Fall Hoeneß auch eine erhebliche Steuerersparnis erzielen können und eine Steuerhinterziehung vermeiden können. 

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